Was ist eigentlich der Unterschied zwischen symmetrischem und asymmetrischem Internetzugang?
Die meisten Internetanschlüsse in Deutschland sind asymmetrische Anschlüsse. Doch vor allem im geschäftlichen Bereich sind symmetrische Anschlüsse an das Internet erste Wahl. Warum das so ist, was der Unterschied zwischen den beiden Anschlussarten ist und in welchen Fällen ein symmetrischer Anschluss sinnvoll ist, erklären wir in diesem Beitrag.
Die Internetnutzung in Privathaushalten sieht meist so aus: Man tippt eine Suchanfrage in eine Suchmaschine ein und klickt eines der Suchergebnisse an oder man gibt direkt die Adresse einer Webseite ein. Oder man ruft im TV die App eines Streaminganbieters auf und schaut eine Serienfolge oder einen Spielfilm. In all diesen Beispielen sind die Datenströme extrem asymmetrisch: Die Aktionen des Nutzers schicken winzig kleine Datenströme ins Internet – aus der Gegenrichtung kommen dann als Antwort vergleichsweise gewaltige Datenströme in Form von bildreichen Websites oder HD-Videostreams zurück. Die Bandbreite der Internetverbindung muss also nur in eine Richtung groß sein.
Daher sind die für Privathaushalte üblichen asymmetrischen DSL-Internetzugänge (z. B. ADSL = Asymmetric Digital Subscriber Line) auch völlig praxistauglich. Es ist also folgerichtig, wenn die Internetanschlüsse auf die häufigsten Nutzungsszenarien optimiert sind. Übliche Privatkundentarife bieten so zum Beispiel einen Download von bis zu 50 Mbit/s, aber nur 10 Mbit/s im Upload.
Andere Anforderungen in Unternehmen
In Unternehmen sieht die Internetnutzung dagegen häufig völlig anders aus. Bei der geschäftlichen Nutzung spielt das klassische "Surfen" im Internet keine oder nur eine sehr kleine Rolle. Dagegen müssen oft Daten vom Unternehmen in das Internet fließen - etwa wenn der Außendienstmitarbeiter im Vertrieb oder Mitarbeiter im Homeoffice auf Unterlagen im Firmennetz zugreifen müssen. Das alles gilt selbstverständlich erst recht, wenn auch die Vernetzung mehrerer Unternehmensstandorte zum Anforderungsprofil gehört.
Aus Sicherheitsgründen werden oft auch Backups in der Cloud oder in externen Rechenzentren erstellt. In diesem Fall kann die Anbindung im Upstream gar nicht groß genug sein. Videokonferenzen, die nicht nur in Pandemie-Zeiten immer wichtiger werden, benötigen ebenfalls in beide Richtungen viel Bandbreite.
Auch branchenspezifische Anforderungen können einen hohen Upload benötigen und so für einen symmetrischen Anschluss sprechen, zum Beispiel wenn große Dateien wie Druckvorlagen, Ausschreibungsunterlagen oder Videodateien versendet werden müssen. Dafür muss gerade der Upload vom Firmennetzwerk ins Internet ausreichend groß dimensioniert sein, was meist nur mit symmetrischen Anschlüssen möglich ist.
Symmetrische Anbindung nutzt modernere Technik
Während asymmetrische Internetanbindungen oft die DSL-Technologie via Kupferkabel nutzen, setzt man bei symmetrischen Verbindungen meist auf die moderne Glasfaser. Hier sind wesentlich höhere Bandbreiten möglich, gerade im Upstream. NetCologne bietet zum Beispiel standardmäßig symmetrische Anschlüsse mit einer Bandbreite von bis zu 10 Gbit/s an.
Die symmetrische Anbindung per Glasfaser bietet darüber hinaus weitere Vorteile: So ist oft nur mit dieser Technologie eine weitere ausfallsichere Standleitung ins Internet für eine redundante Anbindung oder als Backup-Leitung zu realisieren. Oft werden auch nur für diese Verbindungen garantierte Bandbreiten oder höchste Verfügbarkeit durch individuelle Service-Level-Agreements (SLA) angeboten. Auch eine feste IP-Adresse, mit der sich z. B. ein eigener Server betreiben lässt, gehört bei einem symmetrischen Internetanschluss meist zum Standard.